Prolog

Er wusste, heute würde es passieren.
Tagelang hatte er den Parkplatz an der A6 beobachtet und wusste, dass um die Uhrzeit wenig los war. Jeden Abend in den letzten drei Wochen hatte er sich auf den Weg gemacht und war mit seinem alten R5 zu dem Parkplatz gefahren. Immer wieder hatte er sich eine Zeit lang in seinem Auto geduckt und beob- achtet, welche Menschen ankamen und sich in den angrenzenden Wald begaben, um Sex zu haben. Bei der Vorstellung schüttelte es ihn. Er fand es widerlich, die Vorstellung, dass zwei Männer Sex hatten. Nur der Gedanke daran verursachte ihm massive Übel- keit und Würgereize. In den drei Wochen der Beob- achtung hatte er sich mehrfach übergeben müssen, wenn er sich in den Wald hinter dem Parkplatz begab und die Männer beim Sex gesehen hatte. Er musste sich unwillkürlich schütteln, als das Kopfkino ihm das Bild von gestern Abend vor Augen brachte. Gestern hatte es ihn massive Beherrschung abverlangt, sein Vorhaben nicht über den Haufen zu werfen und plan- los zur Tat zu schreiten. Kaum dass er am Vorabend

sein Auto verlassen hatte und über den kleinen Hügel in Richtung Eingang zu dem Wäldchen gelaufen war, hatte er die beiden Schwuchteln gesehen. Ein mehr als fülliger Mann, der mit Sicherheit seinen eigenen Penis vor 20 Kilo das letzte Mal selbst gesehen hatte, und ein junger, schmächtiger Mann waren direkt hin- ter dem Eingang schwer zu Gange. Der Anblick war so grotesk, wie die beiden sich aneinander gerieben hatten und sich gegenseitig ihre Schwänze massier- ten, dass er sich augenblicklich in die mitgebrachte Tüte übergeben hatte. Zur Vorsicht hatte er sich nach dem ersten Übergeben immer eine Plastiktüte in sei- ne Jacke gesteckt, um keine verwertbaren Spuren zu hinterlassen.

Er schob die Gedanken beiseite und stieg aus seinem Wagen aus. Er sah noch vier weitere Autos und alle erschienen auf den ersten Blick leer zu sein. Er über- prüfte nochmals seinen Tascheninhalt.

Ja, alles da, was er brauchte, dachte er.
Seine Schuhe hatte er schon im Auto gewechselt. Es waren irgendwelche billigen Allerweltsschuhe, die man an jeder Ecke für ein paar Euro kaufen konnte. Somit waren die Fußspuren nicht zurückzuverfolgen. Mehrere tausend Männer liefen mit genau diesem Schuhwerk in Deutschland herum. Gedankenversun- ken lief er den kleinen Hügel hinauf und den sandigen Weg, der zu der Lücke im Zaun führte, durch die man

in das Wäldchen gelangte. Der Mond war hinter einer Wolke verschwunden, was ihm sehr zugute kam, da das Licht in dem Wäldchen sehr diffus war und sein Gesicht nur undeutlich zu erkennen war. Seine Klei- dung hatte er mit Bedacht ausgewählt. Er wusste, dass die Jeans seinen knackigen kleinen Hintern be- tonten und das Shirt seinen sportlichen Body zur Gel- tung brachte. Kaum hatte er den ersten Weg betreten, sah er schon eine männliche Gestalt auf ihn zukom- men. Der Mann musterte ihn von oben bis unten, griff sich dann in den Schritt und massierte seine Beule in der Hose.

Er hatte nur eine Jogginghose an, sodass sein erigier- tes Glied eine große Wölbung verursachte. Der Mann lief an ihm vorbei und nickte mit dem Kopf in Richtung der Abzweigung, die ein paar Meter vor ihnen lag.

Er ließ den Mann einfach weiterlaufen, ohne ihm wirk- lich Beachtung zu schenken, und fokussierte seine Gedanken auf das, was in den nächsten Minuten pas- sieren würde.

Er hatte sich in den letzten Wochen die Wege genau eingeprägt, sodass es ihm keine Mühe bereitete, sich bei dem diffusen Licht zu orientieren.
Die nächste Abzweigung auf der rechten Seite war ge- nau der Weg, den er suchte. Links und rechts des We- ges standen sehr viele Bäume in verschiedenen Hö- hen und zwischen den Bäumen waren viele Büsche, die es schwer machten, jemanden dort zu entdecken. Das war genau das, was er brauchte, um seinen Plan in die Tat umzusetzen. Er hatte sich kein bewusstes Ziel ausgesucht, aber er wusste mit absoluter Sicher- heit, dass sich unter den herumlaufenden Schwuch- teln jemand findet, der ihm in seinen Plan passte. Nur wenige Meter später hatte er erspäht, was er suchte. Die Posen, die er nun abrief, hatte er stunden- lang vor dem Spiegel geübt. Er war sich sicher, dass er damit die Aufmerksamkeit erregte und sein Gegen- über sich angesprochen fühlte. Den nächsten Baumansteuernd, stellte er sich unter das Geäst und öffne- te seinen Reißverschluss der Jeans. Sein nicht gerade kleiner Penis war der beste Eisbrecher, dessen war er sich bewusst. In den letzten Wochen hatte er mehr- fach beobachtet, dass ein großer erigierter Schwanz das beste Signal war, um jemanden anzulocken. Der Mann, den er im Visier hatte, war ein wenig kleiner als er selbst und er hatte ihn in den letzten drei Wochen schon mehrfach hier gesehen. Der Mann kam auf ihn zu, nahm den harten Schwanz in die Hand und flüsterte: „Das ist mal ein schönes Teil. Prall, groß, ein- fach scharf. Da muss man einfach zugreifen. Bist geil?“ Am liebsten hätte er geschrien. „Lass deine schwulen Wichsgriffel von meinem Schwanz!“, aber er bekämpf- te seine Erinnerungen und erwiderte: „Klar, sonst würde ich hier ja nicht stehen, oder? Magst gefickt werden?“
Sein Gegenüber kam noch einen Schritt näher an ihn heran und machte sich die Hose auf.
Er konnte das Aftershave des Mannes riechen und hätte fast gewürgt, so penetrant war der Geruch.
Der Mann ließ die Hose in die Knie rutschen und drehte sich erwartungsvoll um und bückte sich, die Hände auf die Knie stützend, und präsentierte ihm seinen Hintern.
„Aber bitte nur mit Kondom!“, hauchte er und drück- te seinen Arsch in Richtung des erigierten Penis. Das war genau der Moment. Er hatte sich schon die Hand- schuhe übergestreift, während der Mann sich um- drehte und ihm die Kehrseite präsentierte. Er zog ein Kondom aus der Tasche, zog es über seinen Schwanz und rammte dem Mann sein Glied ohne zu zögern mit einem Rutsch in den After.
Der schien genau darauf gewartet zu haben, denn er hatte seinen After im Vorfeld schon mit Gleitmittel eingeschmiert. Nur so konnte er sich erklären, dass er ohne besonderen Widerstand in das Loch flutschte. „Ja, du weißt, was ich will. Stoß hart und fest zu!“, schrie sein Gegenüber. Er musste sich beherrschen, um ihm nicht sofort die Kehle zuzudrücken, aber es kostete ihn genug Konzentration, seinen Penis erigiert zu halten.
„Magst du es ein bisschen besonders?“, fragte er den Mann, während einiger Stöße.
„Was meinst du mit besonders?“ „Ich mag es gerne, wenn meine Stute gefesselt ist und geknebelt ist.“ Der Mann zog ein Fläschchen Poppers aus der Tasche, hielt es sich unter die Nase und nahm einen großen Zug. „Ja gerne, ich mag es, wenn es ein wenig härter zur Sache geht.“ Er nahm die Arme des Mannes und zog sie auf den Rücken. Mit Isolierband klebte er die beiden Handgelenke aneinander, während er weiter seinen Schwanz in den Hintern des Mannes hämmerte.
„Ja, fick mich! Mann, ist das geil! So hart bin ich schon lange nicht mehr rangenommen worden.“
Das waren deine letzten Worte, dachte er und klebte ihm den Mund zu. Dann schlossen sich seine Hände um den Hals des Mannes und während er sein Sperma in das Kondom entlud, drückte er so lange, bis der Mann nicht mehr zuckte und kein Lebenszeichen mehr zu spüren war.
Er holte ein paar Desinfektionstücher aus seiner Jacke, zog seinen Penis aus dem After des Mannes. Das Kondom knotete er zusammen und verstaute es in seiner Hosentasche. Dann wischte er den After des Mannes mit den Desinfektionstüchern ab, entfernte das Klebeband vom Mund, desinfizierte auch den Kle- bebereich und steckte die Tücher mit den Handschu- hen zusammen in eine kleine Plastiktüte.

Er zog sich fertig an, würdigte sein Opfer keines Bli- ckes, ließ den Mann mit den zusammengebundenen Händen achtlos liegen und ging gemütlich und ent- spannt zu seinem Auto.

Er stieg ein und fuhr los..

Mord und 
Offenbarung

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